Nachruf Wildor Hollmann

News_Praeha Grau
„Gäbe es ein Medikament, das unser Herz stärkt, den Blutdruck senkt, den Blutfettspiegel günstig beeinflusst, die Geistige Wachheit fördert, peripherer entspannend wirkt, die Belastbarkeit der Knochen und Sehnen verbessert, unsere Muskeln wachsen lässt und die Durchblutung fördert und, nicht zu vergessen, unser Leben verlängert, dabei ohne Nebenwirkungen ist – was würden wir dafür bezahlen?     Es gibt dieses Medikament: Bewegung!“

(Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wildor Hollmann)

 

In stiller Trauer nehmen wir Abschied von

Herrn WILDOR HOLLMANN

der am 13. Mai im Alter von 96 Jahren an den Spätfolgen einer Corona-Infektion verstorben ist.

Wildor Hollmann hat viel in seinem Leben erreicht und gilt als einer der am höchsten ausgezeichneten Ärzte Deutschlands. Doch nicht nur sein unglaubliches Fachwissen, auch seine empathische und zuvorkommende Art haben ihn zu einem besonderen Menschen gemacht, nicht nur für die Welt der Sportmedizin. Den Grundstein für seinen Ruhm und seinen Erfolgt legte Professor Hollmann nach dem 2. Weltkrieg mit einem Medizinstudium sowie der Promotion im Fach Sportmedizin. Er war 14 Jahre Rektor der deutschen Sporthochschule Köln, die unter seiner Führung im Jahre 1970 als Universität anerkannt wurde. Von 1984 bis 1998 war er Präsident des Deutschen Sportärztebundes sowie acht Jahre Präsident des Weltverbandes Sportmedizin. Beide Gesellschafften ernannten Wildor Hollmann zum Ehrenpräsidenten. Drei Jahre hatte er das Präsidentenamt der deutschen Olympischen Gesellschaft inne. 20 Jahre betreute er die deutsche Fußballnationalmannschaft als Arzt und wissenschaftlicher Berater. Im Jahr 2000 verlieh der Bundespräsident ihm das Schulterband zum Großen Verdienstkreuz mit Stern und 2002 die deutsche Ärztegesellschaft deren größte Auszeichnung, die Paracelsus Medaille. Anfang 2020 widmete ihm die Sporthochschule Köln sogar eine Dauerausstellung mit dem Titel „Wildor Hollmann – ein bewegtes Leben.“ „Bewegung sollte nie als Aktivität angesehen werden“, sagte einst Ernest Hemingway. Diese Philosophie sollte der Grundstock für eine lebenslange und tiefgehende Freundschaft werden, die mit der Ausbombung der Anna Herrmann Schule in Berlin und deren Wiederaufbau im Jahre 1947 neben der Deutschen Sporthochschule in Köln beginnt. Und so geschah es, dass vor circa 67 Jahren Heidi Weber, eine junge angehende Gymnastiklehrerin der Anna Herrmann Schule als eine der ersten Frauen im Labor unter der wissenschaftlichen Beobachtung des auch noch jungen Arztes Wildor Hollamnn aufeinandertrafen. Während Frau Weber auf dem ersten Fahrradergometer strampelte, einte beide die Begeisterung für Sport und dem Ziel, Menschen präventiv vor kurativ durch Bewegung zu behandeln. Die tiefe Verbundenheit zwischen Heidi Bosen, ehemals Weber, die mittlerweile Schulleiterin der Anna Herrmann Schule wurde, und Professor Hollmann sollte aber nicht nur auf der gemeinsamen Überzeugung von Bewegung als Heilmittel für Körper und Geist beruhen. Wildor Hollmann stand uns und unseren Auszubildenden immer, ungeachtet aller seiner Aufgaben und Erfolge mit Rat, Tat und seinem Fachwissen zur Seite. In allen seinen Gesprächen war er vom ersten Satz an zugewandt, humorvoll und fröhlich. Er konnte sich mit einem zu jeder Thematik tiefgehend austauschen und sah an seinem Gesprächspartner immer etwas Bewundernswertes. Wir, die Anna Herrmann Schule, betrauern den Tod unseres langjährigen Freundes und Kuratoriumsmitglieds. Er war der liebenswürdigste, intelligenteste und dabei bescheidenste Mensch, mit dem wir uns so sehr verbunden fühlen – dem kann der Tod kein Ende setzen. Wildor steht in unserer Mitte.  

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